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Sir Alexander Chapman „Alex“ Ferguson, CBE (* 31. Dezember 1941 in Govan, Glasgow) ist ein ehemaliger schottischer Fußballspieler und -trainer, der von 1986 bis 2013 Manchester United trainierte. In knapp 27 Jahren und 1500 Pflichtspielen gewann Ferguson mit United 38 Titel, unter anderem 13-mal die englische Meisterschaft, fünfmal den FA Cup, zweimal die Champions League und einmal den Europapokal der Pokalsieger.

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Name: Alexander Chapman Ferguson

Geburtstag: 31. Dezember 1941

Geburtsort: Glasgow, Schottland

Position: Angriff
 

Stationen als Trainer

 

Jahre Station

 

1974 FC East Stirlingshire

1974–1978 FC St. Mirren

1978–1986 FC Aberdeen

1984–1985 Schottland (Co-Trainer)

1985–1986 Schottland

1986–2013 Manchester United


Leben

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Ferguson wuchs im Glasgower Werftarbeiterviertel Govan gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Martin auf und lernte den Beruf des Werkzeugmachers. Er ist Protestant und war als Kind Fan der Glasgow Rangers.

 

Spielerkarriere
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Ferguson verbrachte seine gesamte Spielerkarriere in Schottland, wo er als Angreifer bei zahlreichen Traditionsvereinen aktiv war. Er begann seine Laufbahn beim Glasgower Klub FC Queen’s Park, dem ältesten Verein

Schottlands, bei dem er 1957 im Alter von 16 Jahren debütierte. Da er sich trotz guter

Leistungen keinen Stammplatz bei Queen’s Park erspielen konnte, wechselte er 1960

zum FC St. Johnstone aus Perth in Zentralschottland. Allerdings spielte er auch bei seinem

neuen Verein kaum eine Rolle und wurde nach einer monatelangen Verletzungspause nur

in der Reservemannschaft des Klubs eingesetzt. Aufgrund dieser frustrierenden Situation

zog er in Erwägung, nach Kanada zu emigrieren, bis er in einem Spiel gegen die 

Glasgow Rangers eingesetzt wurde und einen Hattrickerzielte, was seinen Durchbruch

darstellte.

Daraufhin wurde er von Dunfermline Athletic unter Vertrag genommen und vom

 Amateurspieler zum Fußballprofi. 1964/65, in seiner ersten Saison mit Dunfermline,

konnte das Finale des schottischen Pokalwettbewerbs erreicht werden, in welchem

Ferguson allerdings nicht eingesetzt wurde und das gegen Celtic Glasgow 2:3 verloren ging.

In der Saison 1965/66, die Dunfermline Athletic auf dem vierten Tabellenplatz beendete,

erzielte er in der Scottish Division One 31 Tore und wurde gemeinsam mit dem

Celtic-Spieler Joe McBride Torschützenkönig der Liga. Auch in der folgenden Saison konnte Ferguson durch gute Leistungen überzeugen und machte die Glasgow Rangers auf sich aufmerksam, die ihn daraufhin 1967 für eine damalige Rekordablöse im schottischen Vereinsfußball unter Vertrag nahmen.

Die erste Saison mit den Rangers beendete Ferguson mit zwei Punkten Rückstand auf den Erzrivalen Celtic auf dem zweiten Tabellenplatz in der Liga. Im Pokalschied man im Viertelfinale gegen den späteren Finalisten Heart of Midlothian aus, nach einem 1:1 im regulären Spiel ging das Wiederholungsspiel 0:1 verloren. Die Ligasaison 1968/69 endete für die Rangers ähnlich wie die vorherige: Wieder wurde man hinter Celtic Glasgow Vizemeister. Im Pokal unterlagen die Rangers im Finale im Old Firm Celtic Glasgow mit 0:4. Alex Ferguson wurde anschließend für das frühe Führungstor Celtics in der dritten Minute durch Kapitän Billy McNeill verantwortlich gemacht, da er für dessen Deckung zuständig gewesen war. Daraufhin absolvierte er kein Spiel mehr für die erste Mannschaft der Rangers und wurde nur noch in der Reserve eingesetzt.

1969 wechselte er zum FC Falkirk, wo er als Spielertrainer aktiv sein sollte. Als John PrenticeTrainer von Falkirk wurde, weigerte er sich jedoch, Ferguson als gleichberechtigten Trainer neben sich zu akzeptieren, weshalb Ferguson den Verein verließ und sich Ayr United anschloss, wo er seine Karriere beendete.

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Trainerkarriere

Seine Trainerkarriere begann Ferguson 1974 in Schottland beim Fußballverein FC East Stirlingshire und wechselte bald zum FC St. Mirren, bevor er eine sehr erfolgreiche Trainerzeit im schottischen Aberdeen erlebte. Er gewann mit dem Verein die schottische Meisterschaft 1980 und weitere Meistertitel in den Jahren 1984 und 1985. Er wurde mit Aberdeen von 1982 bis 1984 dreimal nacheinander schottischer Pokalsieger. Sein größter Erfolg in Aberdeen war 1983 der Gewinn des Europapokals der Pokalsieger nach einem Finalsieg gegen Real Madrid. Anschließend war er parallel zum Amt als Vereinstrainer eine kurze Zeit Co-Trainer und nach dem Tod seines Chef-Trainers Jock Stein von 1985 bis 1986 Nationaltrainer der schottischen Fußballnationalmannschaft.

Danach wurde er am 6. November 1986 Trainer bei Manchester United und in der Folge zum erfolgreichsten der Vereinsgeschichte. 1999 gewann er mit der Mannschaft das Triple, also die Landesmeisterschaft, den FA Cup und die Champions League, woraufhin ihn Queen Elisabeth II. am 20. Juli 1999 zum Ritter schlug.

 

2008 folgte der zweite Gewinn der Champions League. Am 2. September 2012 absolvierte Ferguson seine 1000. Premier League-Partie als Trainer von Manchester United.

Am 8. Mai 2013 kündigte er seinen Rücktritt als Trainer nach der Saison 2012/13 an. Am 19. Mai 2013 saß Ferguson zum letzten Mal auf der Trainerbank von Manchester United bei einem 5:5 auswärts

gegen West Bromwich Albion. Es war zugleich sein 1500. Pflichtspiel als Trainer des Vereins.

Im September 2015 erklärte Ferguson in einem Zeitungsinterview, dass ihn der Tod seiner Schwägerin zu dem Entschluss gebracht hatte, seine Laufbahn als Trainer zu beenden. Er sagte, dass er erkannt habe, dass er dies seiner Frau, mit der er seit 1966 verheiratet ist, schuldig gewesen sei und dass er anderenfalls weiterhin als Trainer tätig geblieben wäre.


Führungsstil

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Ferguson pflegte während seiner Trainertätigkeit einen autoritären und konsequenten Führungsstil. Nachdem er 1986 seine Trainertätigkeit bei Manchester United begonnen hatte, setzte er bei seinen Spielern umgehend eine Umstellung der Ernährung durch – zur damaligen Zeit ein Novum, da es bei vielen Profis in England üblich war, rund um den Spielbetrieb (zum Teil exzessiv) Alkohol, Zigaretten und Fast Food zu konsumieren. Im Zuge dessen trennte sich der Verein von einigen Spielern wie Norman Whiteside und Paul McGrath.

Wichtigstes Werkzeug Fergusons war Macht und Kontrolle. So hatte er sich in Manchester ein Netzwerk aufgebaut, das ihn stets darüber informierte, wie sich seine Spieler außerhalb der Trainings- und Spielzeiten verhielten. Beispielsweise stattete er während der Saison 1991/92 dem United-Spieler Lee Sharpe einen überraschenden „Hausbesuch“ ab, da dieser bei sich zuhause eine Party veranstaltete, bei der auch Ryan Giggs und weitere Jugendspieler zugegen waren. Laut Giggs versteckten sich daraufhin einige in den Schränken oder sprangen aus dem Fenster:“I was holding a [bottle of] Becks and there was no escape (…) You’d go out on a Saturday night and he’d tell you where you were, what you’d done and who you were with. You’d think: ‘How does he know that?’ He just knew everyone. If I came here for training clean shaven, he’d say I’d been out the night before.”

Ferguson zeichnete sich vor allem durch seinen motivierenden und teilweise unkonventionellen Führungsstil aus, sodass sich auch auf der Ersatzbank (trotz großer Spielerpersönlichkeiten) kein Unmut ausbreitete. Trotz der zahllosen Erfolge Uniteds versuchte Ferguson, seine Mannschaft stets durch harte Arbeit, Disziplin und absoluten Siegeswillen weiterhin auf Kurs zu halten.

Hinzu kam, dass Ferguson als geschickter Motivator galt, bei dem Psychologie einen hohen Stellenwert hatte. So war er bemüht, den Spielern den Glauben an sich selbst zu vermitteln und an ihr Selbstbewusstsein zu appellieren. Des Weiteren entstand dadurch ein größerer Konkurrenzkampf, da sich kein Spieler schlechter als der andere halten sollte und hielt.

Bekannt sind die cholerischen Ausbrüche des Trainers in der Kabine während der Halbzeitpausen. Äußerst berüchtigt waren vor allem „hairdryer treatments“. Diese wurden nach einem Vorfall mit dem ehemaligen United-Stürmer Mark Hughes bekannt, nachdem sich Ferguson nach schwacher Leistung Hughes’ während einer Halbzeitansprache vor ihn aufgebaut und lautstark zusammengestaucht hatte.

„Wenn du verlierst und Sir Alex glaubt, dass du dein Bestes gegeben hast, gibt es kein Problem. Aber wenn du dich hängen lässt und verlierst, solltest du auf deine Ohren aufpassen.“

– Andy Cole

Im Verein herrschten für die Mannschaft strikte Regeln, die jeder zu befolgen hatte. Bei Verstößen oder Aufbegehren war Ferguson bereit, hart durchzugreifen. Spieler, die sich dem nicht fügen oder die Kontrolle des Trainers untergraben wollten, wurden rigoros aussortiert – auch wenn sie wichtige Leistungsträger waren wie etwa Paul Ince, David Beckham oder Roy Keane.

„Manchmal müssen Sie sich fragen, ob bestimmte Profis die Stimmung in der Kabine beeinträchtigen, die Leistung des Teams und Ihre Kontrolle über die Mannschaft und das Personal. Wenn das der Fall ist, müssen Sie einen klaren Schnitt machen. Es gibt einfach keine andere Möglichkeit. Es spielt dabei keine Rolle, ob der Betreffende der beste Spieler der Welt ist. Die langfristigen Aussichten des Klubs sind bedeutender als ein Einzelner, und der Trainer muss die wichtigste Person im Verein sein.“

– Alex Ferguson

Spielern wie Bryan Robson, Gary Pallister oder Roy Keane wurden jedoch gewisse Freiheiten gewähr. Lediglich Éric Cantona genoss innerhalb der Mannschaft und auch bei Ferguson eine absolute Sonderstellung.

Das Mannschaftstraining überließ Ferguson seinen Assistenten, da es ihm die Möglichkeit gab, die Spieler und ihre Leistung besser zu bewerten. Dennoch war er stets als Beobachter anwesend. So lag sein Büro genau so, dass er stets das Trainingsgelände im Blick hatte. Die Idee dazu bekam er während seiner Trainertätigkeit bei Aberdeen


Ehrungen

 

Sir Alex Ferguson Statue vor dem Stadion Old Trafford.

Seit November 2011 ist die Nordtribüne, die größte Tribüne des Stadions von Manchester United, Old Trafford, nach Ferguson benannt. Diese Ehrung zu seinem 25. Jahr bei Manchester United von Seiten des Vorstands, der Spieler und der Fans symbolisiert ihren Dank für diese erfolgreiche Zeit. Bis zur Umbenennung der Südtribüne im April 2016 war sie die einzige Tribüne im Old Trafford, die nach einem Menschen benannt ist. Im November 2012 wurde zu seinen Ehren eine Bronzestatue vor dem Stadion enthüllt. Im Oktober 2016 wurde ihm der Walther-Bensemann-Preis für sein Lebenswerk verliehen.


Erfolge als Trainer

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International

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UEFA-Champions-League-Sieger: 1999, 2008

Europapokal der Pokalsieger: 1983, 1991

Europäischer Supercupsieger: 1983, 1991

Weltpokalsieger: 1999

FIFA-Klub-Weltmeister: 2008

 

Schottland

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Drybrough Cup: 1980

Schottischer Meister: 1980, 1984, 1985

Schottischer Pokalsieger: 1982, 1983, 1984, 1986

Schottischer Ligapokalsieger: 1986

 

England

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Englischer Meister (13×): 1993, 1994, 1996, 1997, 1999, 2000, 2001, 2003, 2007, 2008, 2009, 2011, 2013

Englischer Pokalsieger (5×): 1990, 1994, 1996, 1999, 2004

Englischer Ligapokalsieger (4×): 1992, 2006, 2009, 2010

Community-Shield-Sieger (10×): 1990, 1993, 1994, 1996, 1997, 2003, 2007, 2008, 2010, 2011


Auszeichnungen als Trainer

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World Soccer Trainer des Jahres: 1993, 1999, 2007, 2008

Premier League Manager of the Season: 1994, 1996, 1997, 1999, 2000, 2003, 2007, 2008, 2009, 2011, 2013

Premier League Manager of the Month: August 1993, Oktober 1994, Februar und März 1996, Februar und Oktober 1997, Januar, April und August 1999, März und April 2000, Februar 2001, April und Dezember 2003, Februar 2005, März, August und Oktober 2006, Februar 2007, Januar und März 2008, Januar, April und September 2009, Januar und August 2011, Oktober 2012

Fußball-Weltclubtrainer des Jahres: 1999, 2008

UEFA Club Football Awards Trainer des Jahres: 1999

UEFA Team of the Year: 2007, 2008

LMA Trainer des Jahres: 1999, 2008, 2011, 2013

Nominiert als FIFA-Fußballtrainer des Jahres 2013


Trivia

 

Ferguson wird häufig von Medien und Fans „Fergie“ genannt, z. B. in der Bezeichnung Fergie’s Fledglings, einer Hommage an die Busby Babes.

Als Fergie Time (engl. Fergusonzeit) werden auffällig längere Nachspielzeiten bezeichnet, wenn Spitzenmannschaften zurückliegen.

Ferguson war bekannt dafür, Schiedsrichter unter Druck zu setzen, was ihn allerdings auch erhebliche Geldstrafen und Sperren kostete.


Sonstiges

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Ferguson ist Miteigentümer eines international bekannten Rennpferds namens „Rock of Gibraltar“. Dieses Rennpferd hat alleine 2002 über 17 Mio. Euro eingebracht. Der Hengst, der sieben Rennen der Kategorie 1 in Serie gewonnen hatte und Zweiter beim berühmten Breeders’ Cup in den USA geworden war, hatte laut Ferguson jeweils zur Hälfte ihm und einem irischen Multimillionär gehört.
 

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