
Stadtbild und Architektur
Das Stadtbild wird von Gebäuden aus unterschiedlichen Stilepochen von der Viktorianischen Architektur bis zur Modernegeprägt. Außerhalb des Stadtzentrums sind Fabriken der Baumwollindustrie erhalten geblieben, die heute als Wohnungen oder Büros genutzt werden. Charakteristisch für Manchester ist die häufige Verwendung von rotem Backstein als Baustoff. Sehenswerte Gebäude sind die gotische Kathedrale von Manchester (erbaut 1421 im Perpendikular-Stil; Turm 1876 wiederaufgebaut), die Getreidebörse (Corn Exchange, erbaut 1897, heute das Einkaufszentrum The Triangle) und das neugotische Rathaus von Manchester, das 1868 von Alfred Waterhouse entworfen wurde. Das 1830 erbaute Empfangsgebäude des 1839 erbauten Bahnhofs Liverpool Roadist das älteste erhaltene der Welt.
Seit den 1960er Jahren entstanden in der Stadt mehrere große Hochhäuser, die eine neue Stadtsilhouette entstehen ließen. Das höchste Gebäude ist der 2006 gebaute Beetham Tower, der ein Hotel, Restaurants und Wohnungen beherbergt.
In Manchester gibt es 135 Plätze, Park- und Gartenanlagen. Wichtigste Parkanlage ist der Heaton Park im Norden der Innenstadt. Die Grünanlage ist mit 250 Hektar Fläche eine der größten öffentlichen Parkanlagen Europas. Auf den zwei großen Plätzen St Peter’s Squareund Albert Square im Stadtzentrum stehen zahlreiche Denkmale im Gedenken an berühmte Personen und Könige.
Das 1942 erbaute frühere Wythenshawe Bus Depot steht heute unter Denkmalschutz.
Musik und Theater
Manchester besitzt zwei Sinfonieorchester, das Hallé Orchestra und das BBC Philharmonic. Die Stadt ist mit dem Royal Northern College of Music und der freien Musikschule Chetham’s School of Music ein Zentrum der musikalischen Lehre in Nordengland. Die Hauptspielorte für sinfonische Musik sind die Free Trade Hall und die Bridgewater Hall, ein 1996 eröffnetes Gebäude, das dem Grafen von Bridgewater gewidmet ist.
Im Manchester Opera House und Palace Theatre werden Opern, Ballett, Konzerte, Kabarett und Musicals aufgeführt. Weitere wichtige Theaterhäuser sind das Royal Exchange Theatre, Library Theatre und das Lowry Centre.
Manchester ist die Heimat und Gründungsort vieler bekannter Musikgruppen und Sänger, darunter Oasis, Herman’s Hermits, The Hollies, New Order, The Smiths, James, I Am Kloot, Elbow, Simply Red, Inspiral Carpets, Stone Roses, Happy Mondays und Take That. Zur Zeit des Punk und New Wave wurden The Fall, Joy Division, Buzzcocks, Magazine und 808 State aus Manchester bekannt. Ende der 1980er Jahre wurde hier The Future Sound of London gegründet. Mit Factory Recordsbeheimatete Manchester eines der einflussreichsten Independent-Labels. Durch seine lebendige Musikszene bekam die Stadt den Spitznamen „Madchester“ verliehen. Insbesondere in den 1980ern und den 1990ern wurde die Stadt zu einem Zentrum der Subkultur. Die Diskothek „The Haçienda“ wurde in diesem Zusammenhang überregional bekannt. Der Film „24 Hour Party People“ (2002) von Michael Winterbottombehandelt die Geschichten um den populären Club.
Größte Veranstaltungshalle ist die Manchester Evening News Arena (MEN-Arena) mit 21.000 Sitzplätzen, in der regelmäßig Popmusikkonzerte und Events stattfinden. Weitere wichtige Veranstaltungsorte sind das Manchester Apollo und die Manchester Academy.
Museen und Galerien
Das Museum of Science and Industrybeschäftigt sich mit der industriellen Vergangenheit Manchesters und zeigt eine Sammlung von Lokomotiven, Industriemaschinen und Flugzeugen. Im Museum of Transport werden historische Busse und Straßenbahn-Fahrzeuge gezeigt. Das 1880 eröffnete Manchester Museumbeheimatet eine naturhistorische und ägyptologische Sammlung. Das von Daniel Libeskind entworfene Imperial War Museum North zeigt eine militärhistorische Sammlung und ist mit einer Fußgängerbrücke mit dem Stadtzentrum verbunden.
Wichtige Kunstmuseen sind die Manchester Art Gallery mit einer Sammlung von europäischer und insbesondere Präraffaelitischer Malerei und die Whitworth Art Gallery mit dem Schwerpunkt auf moderner Kunst. Weitere Museen sind das Cornerhouse (ein Kulturzentrum mit Ausstellungsräumen, Kinosäle für Independent-Filme und einem Café in einem ehemaligen Kaufhaus), das Kultur- und Ausstellungszentrum Urbis, die Manchester Costume Gallery at Platt Fields Park, das People’s History Museum, das Fußballmuseum im Old-Trafford-Stadium und das Jüdische Museum. Dem Maler L.S. Lowry ist das Lowry Centre gewidmet, ein von Michael Wilforderrichtetes Kulturzentrum mit Theatern und Kunstgalerien.
Einkaufen
Shopping rund um Piccadilly Gardens
Die größten Einkaufsstraßen sind die Market Street, die King Street und Deansgate. Das chinesische Viertel, die zweitgrößte Chinatown Großbritanniens, liegt im Osten der Innenstadt mit asiatischen Geschäften und Restaurants. In der Wilmslow Road im Stadtteil Rusholme liegt das indische Viertel, das den Spitznamen Curry Mile trägt. Eine Besonderheit sind die zahlreichen bunten Leuchtreklamen, mit denen die Gastronomie und der Einzelhandel wirbt.[5]
Rund um die Canal Street liegt Gay Village, das Lesben- und Schwulenviertel der Stadt.[6]Spätestens seit den 1940er Jahren ist es ein Treffpunkt der Szene, in den frühen 1980er Jahren begann der Weg zu mehr Offenheit.[7]Heute ist das Viertel eines der größten schwulen und lesbischen kulturellen Zentren Europas, mit mehr als 40 Bars, Pubs, Clubs und Geschäften, und wird meist gleich nach Soho in London genannt. Zu großer Bekanntheit hat auch die von 1999 bis 2000 ausgestrahlte britische Fernsehserie Queer as Folk beigetragen, vor allem beim heterosexuellen Publikum.[8] Ende August findet jährlich der Manchester Pride statt, im Jahr 2003 wurde hier der Europride gefeiert. In unmittelbarer Nähe steht im Sackville Park das Alan Turing Memorial.